1. kingdom come
2. the curtain has fallen
3. join the great majority
4. give up the ghost
life is a highly overrated phenomenon
5. be given a gentle push
6. the great adventure
Literaturverzeichnis samt Linx
Inhaltsverzeichnis und Gästebuch



5.5 Die unterschlagene Katastrophe bei Platon und Freud

5.  be given a gentle push - Männliche Geburten der Mittel der Apokalypse
5.1.  Die Bombe
5.2.  Die Rakete
5.3.  Baby, we were born to run
5.4.  Der Computer
5.5.  Die unterschlagene Katastrophe bei Platon und Freud
In diesem Kapitel folge ich einer Spur bei Freud, die vom Todestriebkonzept zu Platon führt, und in deren Folge eine männliche Theorie der Weltgeburt und des Weltuntergangs sichtbar wird.

Freud führt die dem Horstmannschen Untier zentral zugrundeliegende Konzeption des Todestriebes 1920 in der vielschichtigen Schrift Jenseits des Lustprinzips (JdL) ein. Freud behauptet darin einen fundamentalen Triebdualismus aus Lebens- und Todestrieb 126 ; letzteren braucht Freud, um gewisse Phänomen jenseits des Lustprinzips verarbeiten zu können, v.a. den Wiederholungszwang unlustvoller Situationen, der etwa das grundlegende Theorem, dass Träume Wunscherfüllungen sind, zu erschüttern droht.
Ich will im folgenden keine umfassende Untersuchung 127 des Todestriebes geben, sondern möchte nur dem Hinweis Freuds gegen Ende von Jenseits des Lustprinzips folgen, der zu einer philosophischen Urszene bei Platon führt, in der eine männliche Theorie des Weltuntergangs angelegt ist.

Freud sieht gegen Ende von JdL lediglich den "Lichtstrahl einer Hypothese" (Freud 1992, S. 242), um die für den Todestrieb bereits nachgewiesene konservative Triebfunktion (= die dem Wiederholungszwang zugrundeliegende Tendenz zur Herstellung eines früheren Spannungsgleichgewichts) auch für den Sexualtrieb nachzuweisen, und zwar in Platons Symposion. In Aristophanes' Rede von den "Kugelmenschen" sieht Freud die eine Bedingung erfüllt, ,nach deren Erfüllung wir streben", nämlich die Ableitung des Sexualtriebes "Von dem Bedürfnis nach Wiederherstellung eines früheren Zustandes" (Freud 1992, S.242).

Freud zitiert kurz die Erzählung über die einstigen drei Geschlechter von Kugelmenschen, ihre Zerschneidung durch Zeus 128 und das Verlangen der gespaltenen Menschen, wieder zusammenzuwachsen. Freud skizziert in einem knappen Absatz seine vom "Wink des Dichterphilosophen" angeregte These, "daß die lebende Substanz bei ihrer Belebung in kleine Partikel zerrissen wurde, die seither durch die Sexualtriebe ihe Wiedervereinigung anstreben" (Freud 1992, S. 244). Freud versucht dabei nicht mehr und nicht weniger als eine Erklärung der Entstehung des Phänomens Leben. Die Sexualtriebe sind demnach Ausdruck des Wunsches, die ursprüngliche Ganzheit wiederherzustellen. Die gesamte Evolution ist der Umweg, der gegangen werden musste, damit bei den höheren Lebensformen (also v.a. beim Menschen) eine weitestgehende Annäherung an die ursprüngliche Ganzheit im Sexualakt wiederherstellbar ist.

Der platonische Mythos liefert so mit den "Wieder-ganzen-Menschen" für den Sexualtrieb den wieder herzustellenden Urzustand, dessen Gegenstück für den Todestrieb Unbelebtheit heißt. Die Schwierigkeit, wie zwei sich widersprechende Urzustände gedacht werden können, verschweigt Freud keineswegs, er legt die Mühe, die ihm diese Konzeption bereitet, offen. Der ganze Text von JdL ist ein großes Sich-Abmühen, und Freud betont diese Anstrengung explizit immer wieder. Es ist schließlich der männliche Geburtsvorgang einer Theorie des Schmerzes und der Aggression, und dieser kann selbst nicht anders als demonstrativ schmerzvoll verlaufen.

Eine wichtige Interpretation zu Freuds Platonverweis bietet Klaus Heinrich 129. Er lenkt den Blick auf die unterschlagene Katastrophe bei Platon: Schon die Verzögerung der Rede des Aristophanes durch heftigen Schluckauf ist katastrophisch. Die Rede des Arztes Eryximachos wird vorgezogen, damit Aristophanes Zeit hat, die Ratschläge des Arztes (Luftanhalten, Gurgeln, Nase zum Niesen reizen) zu befolgen. Durch heftiges Niesen kann Aristophanes schließlich den Schluckauf vertreiben. Und in der Erzählung von den Kugelwesen ist die eigentliche Katastrophe noch vor der Zerschneidung der Menschen angesiedelt:

Es gab drei Geschlechter von kugelförmigen Urmenschen: Das männliche, das von der Sonne abstammte, das von der Erde abstammende weibliche und das vom Mond abstammende männlich-weibliche. Alle Kugelmenschen hatten doppelte Geschlechtsteile, bewegten sich radschlagend mit ihren acht Extremitäten, zeugten in die Erde und fühlten sich so stark und kräftig, dass sie Hand an die Götter legten und diese stürzen wollten. Diese Katastrophe (für die Götter) wird durch die Zeussche Idee der Zerschneidung, Spaltung der Kugelmenschen abgewehrt (was die Katastrophe für die Menschen bedeutet). Die Halbierung soll den Menschen den Hochmut nehmen, eine weitere Zerschneidung stellt Zeus bei erneutem Sturm gegen die Götter in den Raum 130. Die saubere Zerschneidung nimmt Zeus selbst vor ("so wie man Birnen zerschneidet oder Eier mit einem Haar", Platon 1996, S. 57), Apollon besorgt den erforderlichen plastischen Umbau, er dreht die Gesichter nach vorne zur Schnittstelle ("damit der Mensch, seine Zerschneidung betrachtend, bescheidener würde", ebd.), zieht die Haut über den Bauch zusammen und läßt alles verheilen. Die so halbierten Menschen suchen nun verzweifelt nach ihrer anderen Hälfte, und umarmen diese im Bedürfnis zusammenzuwachsen, und gehen dabei an Untätigkeit, Hunger oder Erschöpfung zugrunde, weil sie unfähig sind, sich loszulassen. Ihre Geschlechtsteile befinden sich nämlich noch an der Außenseite, sie befruchten noch die Erde. Jetzt erst erbarmt sich Zeus und versetzt die Geschlechtsteile nach vorne, die Götter wollen schließlich nicht auf die Opfergaben der Menschen verzichten, sonst hätten sie sie ja auch völlig vernichten können. Nach dieser Einrichtung der Fortpflanzung durch den zweiten operativen Eingriff sind die Menschen in ihrer heutigen Form hergestellt. Jeder Mensch sucht seither also sein Gegenstück, und entsprechend den drei Kugelgeschlechtern gibt es drei Varianten der sexuellen Sehnsucht: männlich-weiblich, weiblich-weiblich und männlich-männlich. Heterosexualität wird recht beiläufig zum Sonderfall erklärt. Das ausgezeichnete und staatstragende Geschlecht ist das der Männer, die nach Männern verlangen, sie müssen durch das Gesetz zur Ehe und Nachwuchsproduktion gezwungen werden; in Wahrheit wollen sie eins sein mit ihrem Gegenstück. Nur diesem Geschlecht entstammen die Staatsmänner, was Beweis genug für dessen Auszeichnung sei 131.

Klaus Heinrich folgt einem Hinweis Platons auf zwei andere rebellische Figuren, Otos und Ephialtes 132 , mit denen Platon die Kugelwesen vergleicht. Diese beiden riesenhaften Brüder, auch als Alloiden bekannt, wollten die Götter aus dem Olymp jagen und türmten dazu zwei Gebirge aufeinander. Ihr Ziel war die Vergewaltigung von Hera (Ephialtes) bzw. von Artemis (Otos). Um die Belagerung des Olymp zu beenden, bietet sich Artemis freiwillig an, nicht aber Hera. Ephialtes als der ältere der beiden Brüder will Artemis zuerst "umarmen", ein Streit zwischen den Brüdern entbrennt, und als Artemis selbst als Reh erscheint und die beiden ihr nachjagen und ihre Speerwurfkünste beweisen wollen, enteilt Artemis und die beiden sterben durch den Speer des jeweils anderen, was die Vorhersage erfüllt, dass sie weder von einem Gott noch von einem Sterblichen getötet werden können. In der Unterwelt werden sie Rücken an Rücken mit Schlangen an eine Säule geschnallt und von der stygischen Eule gequält.
"das so erzeugte Ganze bereits ein Racheprodukt, anfängliche Ganzheit also ein böser unterweltlicher Schein." (Heinrich 1997, S.83)

Gerade diese Ganzheit aber wird im platonischen Mythos als Ziel der Sehnsucht der geteilten Menschen installiert, die gescheiterte Rebellion gegen die Götter wird umgemünzt in das Verlangen nach der als ursprünglich gesetzten Einheit. Der so konstruierte Urzustand erzählt nicht mehr von der aufständischen Stärke und Kraft der Kugelwesen, sondern wird abstrakt gefasst und als unerreichbares Ideal eingesetzt: ,Nun trägt die Begierde und Jagd nach der Ganzheit den Namen Eros" (Platon 1996, S.60). Die eigentliche Katastrophe wird unterschlagen, stattdessen der Mangel in das Verhältnis der Menschen zueinander eingeschrieben. So eng kann die Umarmung zweier Leiber gar nicht sein, dass sie wieder einer werden, was sie aber sollen und wollen, und zwar ausschließlich 133.

Das griechische Wort für die halben Menschen, die Gegenstücke lautet: xymbolon, Symbol. Vor der libidinösen Aufladung im Gastmahl-Mythos bezeichnete xymbolon ein Erkennungszeichen, etwa die zerbrochene Münze, an deren zueinander passenden Teilen der Gastfreund den Gast erkannte, oder auch zum Eintritt in das Theater berechtigende Scherben.

"aber niemals hatten diese Stücke Sehnsucht nacheinander und träumten von Vereinigung. Begierde wird in das Wort jetzt erst eingetragen, und zwar gleich mit der charakteristischen, die Geschichte des Symbolgebrauchs bis heute begleitenden Ambivalenz, die seine Instrumentalisierung erst ermöglicht hat: Es oszilliert zwischen der Stellvertretung für den begehrten Anderen, der abwesend ist und doch präsent sein soll, und der Stellvertretung für das Alte, Wahre, Ganze, das die Aufopferung der Teile und das Erlöschen ihres Begehrens zu seinen Gunsten verlangt. Mit der Karriere des libidinös aufgeladenen Symbolbegriffs beginnt zugleich seine Karriere als Ursprungsmaske - beide sind Platons Erfindung."
(Heinrich 1997, S.84 f)

Freuds Blick zurück zum "ursprung" steht unter dem Bann der Platonischen Einheitsphantasie, nur ist seine Idee der Ganzheit, Vollkommenheit und Unzerstörtheit das Bild der anorganischen Ruhe, er geht noch einen Schritt weiter zurück als Platon, in die Menschenleere. Die Katastrophe ist bei Freud nicht erst die Spaltung der Menschen (als Strafe für ihre gescheiterte Revolution gegen die Götter; das Scheitern der Realisierung dieses Begehrens als die eigentliche von Platon verschleierte Katastrophe) sondern bereits die Entstehung des Lebens: "die lebende Substanz bei ihrer Belebung in kleine Partikel zerrissen". Damit greift Freud auf kosmologische Mythologeme wie das Konzept des big bang vor. Nebenbei erhalten die Sexualtriebe die Funktion der Wiedervereinigung der für einander bestimmten Teile; dabei ist das Einswerden vor allem ein Wieder-Einswerden, die Trennung durch die Katastrophe der Explosion bzw. Zerschneidung grenzt die Objekte der Begierde streng auf das jeweilige Gegenstück ein. Anders als bei Platon ist aber nicht die homosexuelle Einheit das Ideal/die Norm sondern die heterosexuelle. Die Sexualtriebe haben nicht mehr sprengenden sondern synthetisierenden Charakter, sie sind Verschmelzungstriebe, die insofern den Todestrieben zuarbeiten, als die Herstellung der großen Einheit (aus und wird 1) gleichzeitig die Herstellung des Anorganischen meint. Denn nur im Anorganischen ist jeder Teil nicht mehr Teil sondern in seiner Ganzheit vorhanden, um den Preis des Lebens (das die Teile hatten) allerdings. Die Sprengkraft der Sexualtriebe geht in der Verschmelzungsanstrengung verloren, und wenn das Ziel (theoretisch) wieder erreicht wäre, wenn also Ganzheit hergestellt wäre, und der Aufstand gegen die Götter wieder möglich sein könnte, dann ist kein Leben mehr vorhanden.

Wie der Verweis auf die Geschichte von Otos und Ephialtes zeigt, ist die behauptete ursprüngliche Ganzheit keine solche, sondern eine nachträglich erzwungene. Sie dient im Platonischen Mythos der Etablierung des Spaltungsvorgangs und der Verankerung eines Mangels in den menschlichen Beziehungen, sie ermöglicht die männlich-männliche Übernahme weiblicher Reproduktion/Schoßgeburt. Schon alleine die Zeussche (Mithilfe: Apollon) Herstellung der Menschen durch Spaltung ist ein männlicher Gewalt-Geburtsakt, der als aseptische Operation beschrieben wird. Und durch die Ersetzung des Geburtsvorgangs durch Spaltung wird dieser frei für eine andere Funktion, die er in der auf Aristophanes folgenden Rede der Diotima (als ihr Geschlecht verleugnende Geburtshelferin sokratisch/platonischer Ideen) erhält: Das "Im-Schönen-Gebären" als ideale Produktivität. Kopfgeburt 134.

Es ist erstaunlich, wie fern sich Freud in JdL der Geschlechterdifferenz gegenüber gibt, wo er von nichts anderem als der Entstehung der Geschlechter redet. Er leistet die Geburtsarbeit des Lebens, er bringt im Ringen mit Pantoffeltierchen das Leben vor dem Geschlechterunterschied hervor, samt dem alles entscheidenden Todestrieb, und er bietet mit der Idee der ursprünglichen Ganzheit eine Vorstellung auf, die es ihm möglich macht, vor / hinter / jenseits des Geschlechts (samt Lustprinzip) zu gehen.


Bei Weiterspinnen der Freudschen Zerreissungsvorstellung bleibt als offene Frage, wie die zufällige Wiederentstehung von Leben nach Wiederherstellung des anorganischen Paradieses zu verhindern wäre. Wahrscheinlich gar nicht, ist doch eben dieser Zustand der Reglosigkeit die Vorbedingung für die Zerreissungskatastrophe, oder: Genau hier beißt sich die Schlange in den Schwanz, genau hier denkt Freud nicht mehr linearzeitlich, sondern in resignativen Wiedergeburtsvorstellungen. (Allerdings in männlich bestimmten, geistig vollbrachten, durchdachten.)
Diese angedeutete Wiederkehr des Gleichen widerspricht auch Marcuses Umstilisierung des Todestriebes in ein aktuelles universales Ruhebürfnis 135 . Die resignative Sehnsucht nach dem Anorganischen vergisst auf die mögliche wiederkehrende Katastrophe und delegitimiert sich somit selbst. Sie ist der Anfangskatastrophe/störung nicht entgegengesetzt, sie ist nur ihre Kehrseite.
Big bang meets big sleep.

 




Fußnoten

126. Dieser Triebdualismus ersetzt Freuds älteren zwischen Sexual- und Ichtrieb, vgl. Freud 1992, S.238.
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127. Vgl. dazu u.a. Laplanche/Pontalis 1994, Marcuse 1979, Schmidt-Hellerau 1995, Keçeci 1997.
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128. "Wie man die Quitten zum Einmachen durchschneidet" - Freud goutiert Platons witzigen Text.
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129. Klaus Heinrich: Vom Nutzen und Nachteil der Spaltung. Religionsgeschichtliche Erörterung eines gattungsgeschichtlichen Symbols. (in: Reden und kleine Schriften I, Basel/Frankfurt a.M. 1997, S.69-93)
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130. "darum ist zu fürchten, wenn wir nicht anständig gegen die Götter sind, daß wir noch einmal gespalten werden und herumwandeln wie die Menschen auf den Grabreliefs über die Nase weg durchgesägt", Platon 1996, S.60. Eine schöne Stelle für den Witz und die Ironie im Symposion.
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131. Diese Verschiebung zum mann-männlichen Einen bildet auch die Ausgangsposition für die Suche nach dem idealen Einen, dem jenseitig Schönen in der sokratischen Diotima-Rede, wo lockende Vereinigung eine im Geist ,ohne Menschenfleisch und Farbe und ohne Leiden" ist (Heinrich 1997, S.83).
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132. siehe: Heinrich 1997, S.83 und Ranke-Graves 1990, S.120 f.
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133. Braun (S. 380) sieht in der Etablierung der symbiotischen Kleinfamilie im 20.Jahrhundert die Utopie Platons von den wieder zueinanderfindenden Hälften verwirklicht; vgl. Siehe So sind etwa die isolierten Orte der Utopien (Inseln, Festungen...) im totalitären Staat verwirklicht. Die Unterwerfung der Fortpflanzung und Geschlechtsorgane unter den Willen (Augustinus, "gottesstaat") ist durch Pornografie und Reproduktionstechnologie, Platons Idee der Züchtung des Menschen durch den Nationalsozialismus erfüllt worden (z.B. Aktion Lebensborn). Die von den Wissenschaftsutopien der Renaissance (z.B. Francis Bacon in Atlantis) beschrieben Naturmanipulationen zum Vergrößern von Tieren und dem Steigern des Ertrags von Pflanzen, sind Alltagsrealität geworden (Braun 1989, S. 21).. dieser Arbeit.
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134. Vgl. Heinrich 1997, S.86.
Die Geburt Athenes aus dem Kopf von Zeus durch Axtschlag des Hephaistos ist das bekannteste Beispiel für die männliche Okkupation der Geburt; auf diese Weise gelang die Besetzung der Weisheit und die Domestizierung der einst wilden Göttin. Ein weiteres Beispiel für männlich-chirurgische Geburt ist die (Wieder-)Geburt des Dionysos aus dem Oberschenkel des Zeus. Zeus tötet die von ihm im 6. Monat schwangere Semele und näht das Kind die restlichen drei Monate in seinen Oberschenkel ein (vgl. dazu: Ranke-Graves 1990, S.46).
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135. "Wenn der ,Regressionszwang` in allen organischen Lebensäußerungen nach völliger Ruhe strebt, wenn der Grund des Lustprinzips das Nirwanaprinzip ist, dann erscheint die Notwendigkeit des Todes in einem völlig neuen Licht. Der Todestrieb ist nicht um seiner selbst willen destruktiv, sondern um der Behebung von Spannung willen. Der Abstieg zum Tode ist eine unbewußte Flucht vor Schmerz und Mangel. Er ist ein Ausdruck des ewigen Kampfes gegen Leid und Unterdrückung", Marcuse 1979, S.33.

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1. kingdom come 2. the curtain has fallen 3. join the great majority 4. give up the ghost 5. be given a gentle push 6. the great adventure Literaturverzeichnis samt Linx Inhaltsverzeichnis und Gästebuch
life is a highly overrated phenomenon
Zur Theorie des männlichen Weltuntergangs bei Ulrich Horstmann

Diplomarbeit von Thomas Jöchler © 2000